Liebe Leser,
diese Woche möchte ich gerne über die “schwierige Arbeit mit Betriebsräten“ schreiben, die sich allerdings für mich nie als so schwierig herausstellen sollte, wie mir die jeweiligen Betriebsräte in den Unternehmen von fast allen Geschäftsführern angekündigt wurden, aber sich im Nachhinein eigentlich fast nie als schwierig herausstellte. Ich glaube mit dem einfachen Satz, “wie man in den Wald hereinruft, so schallt wieder heraus“ läßt sich meine Zusammenarbeit bisher beschreiben. Mit meinem ersten Betriebsrat habe ich sogar gemeinsam mit viel Spaß ein Sommerfest organisiert, trotz einer vorgegangenen Zusammenarbeit zur Änderung der Betriebsvereinbarung zu einem von mir abgeänderten Konzept zum Betrieblichen Vorschlagswesen. Mein zweiter Betriebsrat war schon ein wenig schwieriger, denn dieser hatten damals schon seit über zwei oder mehr Jahre dem Unternehmen Überstunden genehmigt und jetzt war das Unternehmen in der Schräglage und Sie sahen ihre große Chance, nun den miesen Kapitalisten ein Schnippchen zu schlagen. Wobei ich Ihnen dann ganz klar gesagt habe, ich bin erst seit 4 Monaten da, glaube aber nicht daß ihr im Rahmen unserer Planinsolvenz euch im Oberwasser wähnen solltet, denn wenn ihr jetzt die Überstunden nicht genehmigt, dann sind wir sehr schnell weg vom Fenster. Und somit haben Sie dann auch die Überstunden genehmigt. Auch war ich einem Unternehmen als Interimsmanager tätig und dort hatte mir der Geschäftsführer zu meiner Vorgehensweise zu dem Leanthema – „5S“ gesagt, daß ich eine Menge Gegenwind erhalten würde und hat mir auch detailliert erzählt, wie das Schlußendlich ausgehen wird. Ich habe dann meine normale Vorgehensweise gewählt und erst einem sehr überraschten Betriebsrat das Thema und die Vorgehensweise vorgestellt und mit Ihnen abgestimmt, wie ich das jetzt angehen werde. Habe dann zwei Gruppen, die kurzfristig an der Reihe waren eingeladen, Ihnen dasselbe vorgestellt und dann haben wir angefangen und einen sehr erfolgreichen Workshop durchgeführt, mit vielen Verbesserungsideen von den Mitarbeitern, die ich gleich eingeflochten habe. Letztendlich hat sich keine von dem Geschäftsführer angekündigten Hiobsbotschaften bewahrheitet. Allerdings lasse ich mich selten von solchen Informationen in meiner Arbeit beeinflussen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, daß dabei sehr selten etwas gutes herauskommt. Ich glaube heute, man muß die Menschen und ihre Erfahrungen und Bedürfnisse einfach nur erfragt, sowie erst nehmen und dann kann man mit den gleichen Menschen meißt die bisherige Welt aus den Angeln heben. Und das ist das spannende an meinem Beruf, daß ich immer schon Menschen einfach toll fand und auch Betriebsräte, die im Allgemeinen heute eher gemieden werden. Man sieht das an einem aktuellen Beispiel. Die Streitereien zwischen der GDL und der Bahn. Ich persönlich glaube, daß das schon eine so verfahrene Geschichte ist, daß man hier einfach wieder einmal dem jeweils Anden zuhören sollte, denn dann kann man auch eine gemeinsame Lösung finden, wenn man denn will. Jetzt ist es nur wieder eine Chance die die GDL sieht, auf ihre Lohnforderungen medienwirksam aufmerksam zu machen, nämlich einen Streik in die Ferienzeit zu legen und die Bahn zieht sich wieder mit der Aussage aus der Affäre, :„wir sind ja nach wie vor gesprächsbereit“. Aber so wird meißt keine gute Lösung gefunden und das Nachsehen haben wie immer die Kunden. Aber das kennen wir ja mittlerweile und so hoffe ich, daß Sie alle gut in ihren Urlaub kommen und sich kaum Nachteile für Sie ergeben werden. In Summe möchte ich einfach mit diesem Eintrag bewirken, daß die Zusammenarbeit mit Anderen, sei es dem Betriebsrat, mit einem Kollegen oder sogar Vorgesetzten meißt zwei Seiten hat und das wir das immer mal wieder in Betracht ziehen sollten. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Block, aber der wird erst wieder übernächste Woche in KW25 sein und wünsche Ihnen wie immer eine gute Zeit bis dahin, die Kai Wälter