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Einsichten XV

Hallo liebe Leser, heute möchte ich Ihnen gerne etwas über Projektmanagement schreiben, denn ich empfinde die aktuelle Entwicklung als ein wenig abschreckend und so macht mir das Arbeitsleben ab und an, weniger Spaß als noch vor 10, 15 Jahren. Ich habe schon viele Projekte geleitet, was mir auch durchaus viel Spaß gemacht hat und ich habe eine Menge dabei gelernt. Es waren Projekte, die die Themen Strategie, Implementierung, Software, Analyse und viele mehr betrafen. Ich habe also schon seit langer Zeit mit Projekten in unterschiedlichem Kontext zu tun. Heute muß es aber leider nicht mehr das klassische Projekt sein, welches Termine, Qualität und Kosten betrachtet oder das und internationale Projekt, welches noch um die zwei Punkte Produkt und Risiko erweitert wird. Nein.  Heute muß es ein agiles Projekt sein, ich soll mich also auf eine iterativer-inkrementelle Vorgehensweise berufen, wobei meiner Meinung nach beide Worten das gleiche, sowie auch dasselbe bedeuten, aber das sollte ich wahrscheinlich gar nicht schreiben. Ich habe mit meinem Erfahrungsschatz heute, schon immer auch auf kurzfristige Änderungen beziehungsweise Anforderungen reagieren können und müssen, ich kann mich aber ebenso auf klassische Dinge berufen. Das ist also mein Arbeitsalltag und ich finde diesen ganzen neuen Begrifflichkeiten eigentlich ziemlichen “Quatsch“, denn wenn ich vorher borniert war, macht mich das wahrscheinlich nicht zu einem agilen Projektleiter, nur weil ich eine Fortbildung genossen habe und wenn ich heute schon flexibel auf Einflüsse in meinem Projekt reagieren kann, macht mich das ebenso nicht zu einem agilen Projektleiter, denn das habe ich schon vorher getan. Sie sehen schon, worauf ich hinauswill. Denn grundsätzlich ist wie in allen Bereichen nur wichtig herauszufinden:

1.)   Wo komme ich her ( also die Ausgangssituation zu kennen)

2.)   Wo will ich hin ( also meine Zielsituation)

3.)   Wie gestalte ich den Weg dahin

Das kann ich jetzt natürlich, agil, scrum, hyprid, klassisch oder wie auch immer nennen, an diesen 3 Fragen, komme ich ohnehin nicht vorbei und da kann ich mir ausdenken was ich will. Zumindest ist das meine Herangehensweise und wahrscheinlich wird Sie das auch bleiben, egal welche weiteren lustigen Namen sich die Menschen noch einfallen lassen um etwas zu verkaufen. Denn die genannten Ansätze haben immer auch Gemeinsamkeiten und ich glaube, ich muß mich nicht verbiegen, nur um Hip zu erscheinen. Sondern ich habe mir einfach immer schon die Vorteile herausgepickt oder Maßgaben ignoriert, um zu einem erfolgreichen Projektabschluß zu kommen und daran wird sich auch in Zukunft  nicht viel ändern ;o) Wenn Sie mir einen plausiblen Grund für die unterschiedlichen Ansätze nennen können, bin ich gerne bereit, meine Meinung zu revidieren. Ihnen noch einen schönen Tag und bis nächste Woche die Kai Wälter.